Was passiert, wenn ich die Steuererklärung spät einreiche?

Wird eine Steuererklärung später abgegeben, kann dies Konsequenzen haben.
Hier unterscheiden wir die verspätete Abgabe, also eine Abgabe nach einer Frist
und die spätere, aber noch fristgerechte Abgabe.

Wann eine Steuererklärung verspätet?

Sind Sie zur Abgabe der Steuererklärung verpflichtet, muss die Erklärung derzeit bis zum 31.08. des Folgejahres abgegeben werden.
Wird sie danach eingereicht, gilt die Erklärung als verspätet.
Sind Sie nicht zur Abgabe verpflichtet, kann man die Erklärung 4 Jahre lang einreichen.

Folgen der verspäteten Abgabe

Verspätungszuschlag
Dieser beträgt 0,25 für jeden angefangenen Monat der Verspätung, mindestens 10 € je angefangenem Monat der Verspätung. Er ist auf 25.000 € begrenzt.
Ablehnung der Erklärung
Bei einer freiwilligen Erklärung kann das Finanzamt nach Ablauf der 4-Jahres-Frist die Annahme der Erklärung verweigern.
Das wäre derzeit für die Steuererklärung 2019 möglich.

Folgen der späteren Abgabe

Wird die Erklärung 15 Monate nach Entstehen der Steuer eingereicht, fallen 6% Zinsen pro Jahr auf die Steuer an.
Für die Erklärung 2022 können also ab dem 01.04.2024 Zinsen festgesetzt werden.
Das ist gerade bei Nachzahlungen sehr unangenehm.

Der Zinssatz wurde für verfassungswidrig erklärt. Das Finanzamt setzt die Zinsen vorläufig fest. Hier steht eine endgültige rechtliche Klärung noch aus.

Was kann ich tun?

Früh genug daran denken die Erklärung abzugeben.
Eine freiwillig abgegeben Erklärung kann zurückgenommen werden.
Sie können also, sollten Sie nicht zur Abgabe der Erklärung verplichtet sein und eine ungewollte Nachzahlung festgesetzt werden,
die Steuererklärung gegenüber dem Finanzamt zurücknehmen. Dazu gibt es in unseren Musterbriefen das Schreiben »Einspruch Rücknahme Antrag auf Veranlagung«.