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Kommt die Limo-Steuer weltweit?

Limonaden Steuer

Limonaden Steueroutside

Einige Länder haben sie schon, jetzt hat die Weltgesundheitsorganisation WHO allen Regierungen empfohlen, sie ebenfalls einzuführen. Die Rede ist von einer Steuer auf zuckerhaltige Getränke. Diese auch Limo-Steuer genannte Abgabe müsse mindestens 20 Prozent des eigentlichen Preises betragen, so die Gesundheitsexperten der UNO. Was das bringen soll und wie es in Deutschland aussieht, das alles und mehr lesen Sie hier.

Weißes Gold ist Vergangenheit

Wohl fast jeder weiß, dass Zucker heutzutage nicht mehr den allerbesten Ruf hat. Das war lange Zeit ganz anders. Zucker war ein kostbares Gut, das sich in Europa nur reiche Leute leisten konnten. Den Beinamen „Weißes Gold“ trug es deshalb nicht zu unrecht. Erst vor rund 200 Jahren konnte Zucker in großem Stil aus Zuckerrüben gewonnen werden – und konnte damit seinen „Siegeszug“ in der ganzen Bevölkerung durchsetzen.
Was damals beliebt war, wurde natürlich besteuert. Erstmals 1840 in Preußen. Und wenn etwas einmal besteuert wurde, blieb es das auch. Bis Ende 1992 gab es schließlich die Zuckersteuer, eine sogenannte Bagatellsteuer, die also relativ wenig Einnahmen brachte.

Limo-Steuer ist schon im Kommen

Zucker, und davor kann selbst der eifrigste Cola-Trinker nicht die Augen verschließen, begünstigt Krankheiten wie Diabetes, verursacht Karies und führt zu Übergewichtigkeit sowie Fettleibigkeit, was wiederum weitere Krankheiten zur Folge haben kann. Kurz gesagt: Weniger Zucker bedeutet weniger Krankheiten – und das bedeutet auch weniger Ausgaben für die Krankenkassen. Eine Logik, der man wirklich kaum was entgegensetzen kann. Aber wie es so ist: Gute Worte helfen in der Regel nicht, Geld kann oft eher überzeugen…
Das hat dazu geführt, dass unter anderem in Großbritannien, Mexiko, Frankreich, Ungarn sowie in Skandinavien schon eine Limo-Steuer existiert oder gerade eingeführt wird. In Mexiko etwa gibt es schon erste kleine positive Auswirkungen, dort greift die Steuer übrigens auch auf Süßigkeiten. Selbst aus den USA, nicht gerade bekannt für jede Art von Sondersteuern, gibt es die ersten Meldungen zur Limo-Steuer: Zuckerhaltige Limos kosten dort seit kurzem pro Liter rund 0,45 Euro mehr. Allerdings bisher nur in Philadelphia und im kalifornischen Berkeley. Aber immerhin.  

Limo-Steuer auch in Deutschland?

Nun kann man ja sagen, dass betrifft Deutschland nicht. Das stimmt aber nicht, die Deutschen nehmen im Schnitt rund 32 Kilogramm Zucker im Jahr zu sich. Das waren zwar vor zehn Jahren sogar noch 35 Kilogramm, aber ist immer noch mehr als etwa in Großbritannien.
„Zucker ist es doch nicht allein, viel Fett ist doch auch schlecht“ – ja, da ist was Wahres dran. Aber deshalb muss man irgendwo den Anfang machen. Zudem, und das ist ein wichtiger Punkt: Es ist nicht die Rede von einer generellen Zuckersteuer, sondern einer Limo-Steuer. Natürlich ist zum Beispiel auch Zucker in Fruchtsäften drin, aber in einer Limo wird er extra zugesetzt.
Und wer sagt: „Noch ’ne Steuer, damit der Staat noch mehr Geld hat“ übersieht, dass die Einnahmen einer Limo-Steuer eher klein wären. Die Limo-Steuer wäre ein Paradebeispiel einer Lenkungssteuer, bei der es weniger um die Einnahmen geht. Sondern vielmehr darum, eine Verhaltensänderung in Gang zu setzen. Also in diesem Fall weniger zuckerhaltige Getränke zu trinken.
Schließlich könnte man die Einnahmen auch für bestimmte Maßnahmen ausgeben. In Großbritannien etwa soll das Geld aus der Limo-Steuer in Gesundheitsprogramme (Schulsport, gesundes Schulessen) fließen. Clever ist übrigens auch der geplante Weg der Briten beim Eintreiben der Steuer. Die Limo-Steuer wird schon bei den Getränke-Herstellern erhoben. 

Aber: Natürlich kann die WHO einzelne Länder, also auch Deutschland, nicht zwingen, eine Limo-Steuer einzuführen.

Unsere Meinung: Die Welt würde nicht untergehen, wenn es eine solche Abgabe geben würde. Ein schönes Pro-Argument zum Schluss für Eltern: Wenn es die Limo-Steuer geben würde, könnten Sie Ihren Kindern beim Getränkekauf locker sagen: „Die Orangenlimo kaufen wir nicht, die ist zu teuer.“

 

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