Website-Icon smartsteuer Blog

Alkoholsteuer soll rauf

Grüne wollen höhere Alkoholsteuer

Grüne wollen höhere Alkoholsteuer

Bevor jetzt gleich der allergrößte Aufschrei „Spinnen die, wir haben ganz andere Probleme!“ kommt – der Vorschlag der Grünen stammt aus Mitte Februar, wo wir alle ja auch noch ganz andere Probleme hatten. Doch warum wollen die eine höhere Alkoholsteuer? Zahlen wir nicht schon genug Steuern? Oder gibt es da gar einen anderen Sinn? Fragen, über die man auch jetzt diskutieren kann und sollte.  

Höhere Alkoholsteuer als Anreiz, weniger zu trinken

„Kein Alkohol ist auch keine Lösung“ – singen die Toten Hosen. Dass Alkohol in den meisten Fällen der Gesundheit nicht förderlich ist, dürfte wiederum auch bekannt sein. Und das hat nun mal Folgen: So soll der wirtschaftliche Schaden in Deutschland im Jahr 2018 satte 57 Milliarden Euro betragen haben.

Die Grünen fordern eine höhere Alkoholsteuer, nicht um mehr Geld einzunehmen. Sondern um Anreize zu setzen, weniger Alkohol zu kaufen und zu trinken.
Zudem soll das alles in eine Alkoholstrategie eingebettet sein. “Laut Suchtexperten sind effektive Maßnahmen für die Alkoholprävention Werbebeschränkungen, höhere Preise und eine geordnete Verfügbarkeit”, sagt die Grünen-Gesundheitspolitikerin Kirsten Kappert-Gonther.
Sie bemängelt zum Beispiel, dass die Steuern auf alkoholische Getränke seit rund 20 Jahren unverändert seien, nicht mal eine Anpassung an die Inflation habe es gegeben.
Die Bundesregierung wiederum sagt vereinfacht, dass es dank Aufklärungskampagnen und Monitoring schon besser geworden sei – und insgesamt immer weniger reiner Alkohol pro Kopf zu sich genommen wird. Schauen wir doch mal in die Steuerzahlen für Alkohol rein. 

So wird Alkohol bisher besteuert

Wir hatten uns da mal vor vier Jahren näher mit der Besteuerung von Alkohol beschäftigt. Da ging es neben Alkohol auch noch um Tabak und Kaffee.
Es gibt fünf Steuern für Alkohol:

Im Vergleich zu 2015 sind die Steuereinnahmen bei Alkohol tatsächlich leicht um rund 50 Millionen Euro gesunken: von 3,19 Milliarden Euro auf 3,14 Milliarden Euro. Also ein bisschen Wirkung hatten die „Kampagnen“ des Bundes dann immerhin doch…

Unsere Meinung zur Alkoholsteuer

Ja, die Steuersätze auf Alkohol haben sich lange nicht geändert. Eine Anpassung an die Inflation hätte aber auch kaum eine Wirkung, da sich die Preise dadurch nur unmerklich erhöhen würden – was dann kaum einen davon abhält, weniger Alkohol zu trinken.
Wenn die Grünen wirklich über höhere Steuern weniger Alkoholkonsum erreichen wollen, wäre wohl nur eine deutliche Erhöhung der Steuer hilfreich, besonders bei der Branntweinsteuer. Also wenn eine Flasche Schnaps dann nicht mehr 8, sondern 12 Euro kostet zum Beispiel. Aber das traut sich dann doch keiner hier in Deutschland, nicht mal die Grünen.

Die mobile Version verlassen