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Superreich – und plötzlich auch super spendabel?

Superreich - und plötzlich auch super spendabel?

Superreich - und plötzlich auch super spendabel?

Es klingt im ersten Moment irgendwie komisch. Aber Fakt ist: Immer mehr richtig, richtig reiche Menschen fordern von der Politik: Besteuert uns endlich mal richtig. Wer und was dahintersteckt, was es für Ideen gibt und warum die Superreichen wohl weiterhin nicht „richtig“ besteuert werden, lesen Sie in diesem Blogbeitrag.  

Edel sei der Mensch, hilfreich und gut 

Das war ein echter Goethe. Aber mal Hand aufs Herz: Wer hat nicht wenigstens einmal davon geträumt, so richtig reich zu sein. Und vielleicht dabei auch schon die ersten Millionen gedanklich verplant. Was in diesen Träumen dann doch eher selten oder vermutlich gar nicht vorkommen dürfte, ist so etwas wie „Dann kann ich auch mal richtig viele Steuern zahlen und so meinen angemessenen Beitrag für das Gemeinwohl leisten.“ 

Nun, da sind einige wirklich Reiche schon ein bisschen weiter: Die Gruppen Patriotic Millionaires, Millionaires for Humanity und Tax Me Now fordern von den Regierungen eine Vermögensteuer für die Reichsten. Mittlerweile sind mehr als 100 Superreiche in den Gruppen dabei, darunter die US-amerikanische Filmproduzentin und Erbin Abigail Disney, der dänisch-iranische Unternehmer Djaffar Shalchi, der amerikanische Unternehmer und Risikokapitalgeber Nick Hanauer sowie die österreichische BASF-Erbin Marlene Engelhorn. Aus Deutschland stehen aktuell acht Millionäre auf der Liste, wie Ralph Suikat, Gründer des Softwareunternehmen STP.
Dass genug Geld da wäre – und auch besser verteilt werden könnte – erfahren Sie jetzt gleich.

Was sagen die Zahlen?

Das hat dankenswerterweise mal die Nothilfeorganisation Oxfam übernommen. Deutlich wird auf jeden Fall, dass die Corona-Pandemie dazu geführt hat, dass die Superreichen noch superreicher geworden sind. Hier die Zahlen:

Daraus haben die Beteiligten folgendes errechnet:

Auch wenn das natürlich sehr global ist, zeigt sich doch, dass eine Vermögensteuer bei den wirklich Reichen richtig was bringen könnte.

Muss es immer nur eine Vermögensteuer sein?

Klar, ein wichtiger Punkt – gerade hier in Deutschland – ist die Erbschaftsteuer. 2020 nahmen die Bundesländer bei Erbschaften und Schenkungen rund 8,6 Milliarden € ein. Das ist zwar deutlich mehr als zuvor. Aber immer noch nur ein Bruchteil von dem, was tatsächlich vererbt und verschenkt wird.
In einem Interview sagt der Millionär und Unternehmer Peter Reese unter anderem auch noch, dass es früher mal einen Spitzensteuersatz von 53 Prozent (jetzt 42 beziehungsweise 45 %) gab – und auch eine progressive Besteuerung von Kapitalerträgen. Will sagen, dass Arbeit heute oft höher besteuert ist als Kapital mit der Abgeltungsteuer von 25 %.

Warum ändert sich nichts in Deutschland?

Ja, früher hatten wir eine Vermögensteuer und höhere Spitzensteuersätze. Genau an diesen beiden Punkten wollten im Vorfeld der Bundestagswahl einige Parteien was ändern. Sprich die Wiedereinführung einer Vermögensteuer (Steuersatz 1 %) und etwas höhere Spitzensteuersätze. Ich rede hier von der SPD und den Grünen. Passiert ist aber nullkommanichts. Denn der kleinste Koalitionspartner, die FDP, wehrt sich natürlich mit Händen und Füßen gegen Steuererhöhungen jeglicher Art. Man muss sich wirklich keine rot-grün-rote Koalition im Bund wünschen, also ein Bündnis aus SPD, Grünen und Die Linke. Aber unter dieser Konstellation wäre eine Vermögensteuer bald wieder zurück…

Mit der Ampelkoalition werden in Deutschland die Reichen in den nächsten vier Jahren weiterhin relativ wenig Steuern zahlen. Das gilt auch für die, die ausdrücklich gern mehr zahlen würden.

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