11.06.2019 · Arbeitnehmer · smart leben ·
Lesezeit: 3 Min.

Steuern und Abgaben im Urlaub

Bald geht’s für viele los: der große Sommerurlaub. Die Vorfreude ist sicher groß – bei mir auch – und wir wollen auch nicht die Urlaubsstimmung vermiesen. Aber: Auch in dieser Zeit müssen Sie vielerorts mit zusätzlichen Abgaben und Steuern rechnen. Ganz egal, ob in Deutschland oder im Ausland. Was da auf Sie zukommt, Sie lesen es hier bei uns im Blog.

Kleine Vorbemerkung über Sinn und Unsinn solcher Abgaben

Sie heißen Tourismussteuer, Tourismusabgabe, Bettensteuer, Citytax oder ganz klassisch Kurtaxe. In immer mehr Städten und Regionen erheben in der Regel die Gemeinden eine Abgabe, die Gäste zahlen müssen. Meist läuft das über die Bezahlung der Übernachtung. In der Regel gibt es zwei Hauptgründe dafür: Entweder soll aus der Abgabe das allgemeine touristische Angebot verbessert werden, manchmal sogar mit einer direkten Gegenleistung wie einer Kurkarte, die zum Beispiel in einigen Regionen zur kostenlosen Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs berechtigt. Oder die Abgabe soll dazu führen, dass weniger Touristen kommen, weil es für die entsprechende Stadt, Region oder Insel mittlerweile zu viele Touristen geworden sind.

Abgaben in Deutschland

Unser Heimatland wird bei Urlaubern Jahr für Jahr beliebter. Im letzten Jahr verbrachte ein Drittel der Deutschen ihren Haupturlaub in Deutschland.

Kommen wir zuerst zur Bettensteuer oder Citytax. Das Ganze heißt offiziell übrigens Kulturförderabgabe, auch wenn die Einnahmen nicht überall in den Kulturetat fließen. Die Höhe der Abgabe beträgt oft 5 Prozent des Übernachtungspreises, etwa in Berlin, Bochum, Erfurt, Köln und Lübeck. In anderen Städten gibt es sogar höhere Sätze (etwa Dresden mit 6 Prozent), aber auch geringere oder Festpreise wie 2 Euro pro Nacht in Frankfurt am Main.

Ist die Bettensteuer noch recht neu – und immer noch nicht endgültig rechtlich geklärt, sieht das bei der historisch gewachsenen Kurtaxe anders aus. Rund 350 Kurorte und Heilbäder dürfen sie erheben, es gibt aber mittlerweile viele andere touristisch geprägte Orte, die ebenfalls eine Tourismusabgabe einziehen. Die Höhe ist dabei recht unterschiedlich, im Schnitt dürften es wohl 2 Euro pro Kopf und Nacht sein. Spitzenwerte liegen bei 3,70 Euro auf Norderney und 3,60 in Bad Kissingen. Eine vierköpfige Familie kann oft in zwei Wochen schnell mehr als 100 Euro Tourismusabgabe oder Kurtaxe zahlen. Wie schon erwähnt: Immerhin gibt es in immer mehr Orten auch nicht unattraktive direkte Gegenleistungen.

Abgaben im Ausland

Das ist – wie das Ausland – ein sehr weites Feld. In vielen Ländern gibt es auch örtliche Kurtaxen, die sich preislich in ähnlichen Bereichen bewegen wie in Deutschland.

Auf den Balearen – also auch auf der sehr beliebten spanischen Insel Mallorca – wird seit 2016 eine Art Ökosteuer („Ecotasa“) fällig, in Abhängigkeit von der Hotelkategorie zwischen 1 und 4 Euro. (Die Kanaren haben das übrigens nicht.)
Griechenland zog 2018 in ähnlicher Weise nach. Im ebenfalls beliebten Italien gibt es auch vielerorts Abgaben für Touristen, in Venedig sollen nun sogar Tagestouristen zur Kasse gebeten werden.

Amsterdam liegt mittlerweile bei 7 Prozent Steuer auf die Übernachtung, hinzu kommen fix 3 Euro pro Nacht, Kreuzfahrtgäste sollen 8 Euro zahlen, wenn sie in der holländischen Stadt anlegen. Island denkt noch über eine Touristensteuer nach, in Norwegen sollen auch die Kreuzfahrttouristen direkt beim Landgang zahlen. Das noch nicht so überlaufene Spitzbergen hat für diese Urlauber schon Kassenhäuschen, rund 15 Euro sind da fällig für einen Landgang.

Wir könnten die Liste nun fortsetzen, wollen aber nur noch ein Land nennen, das zugegebenermaßen ganz weit weg ist: Neuseeland. Dort sollen ab Herbst rund 20 Euro als Einreisegebühr gezahlt werden.

Was bedeutet das konkret für mich?
Urlauber werden in Deutschland und vielen anderen Ländern zusätzlich zur Kasse gebeten. Wenn Sie dem entgehen wollen, hilft nur, vor einer Buchung nach diesen Gebühren im Internet zu suchen. Oder wenn es unbedingt das entsprechende Reiseziel sein muss – die Ausgaben vorher mit einzuplanen.          

 

Bisherige Kommentare (Selber ein Kommentar hinterlassen)

  • Avatar albert ulrich sagt:

    Die Kommunen zocken immer intensiver ihre treuesten Botschafter, die Zweitwohnungsbesitzer, ab. Pauschal erhobene Kurtaxen, illusorische Bettenzahl, Wasser-Abwassergebühren, EigenmietwertSteuer, Grüngutentsorgung, anteilmässige Einkommens- und Vermögenssteuer . Die Kosten für Amortisation, Unterhalt, Finanzierung, u.v.m., wie auf der Seite
    anzerekurtaxen.com
    zu lesen ist. Für die anfallenden Kosten kann man einige Wochen in einem 5* Hotel leben.


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