04.02.2021 · Podcast · Selbstständige ·
Lesezeit: 3 Min.

ErfolgsgeDANKE mit Ninia LaGrande

Bei ErfolgsgeDANKE, dem Podcast über Erfolg, Karriere und New Work, kommen inspirierende Persönlichkeiten zu Wort und sprechen mit Björn Waide, CEO von smartsteuer, über ihren Werdegang und ihre Wegbegleiter*innen. Wie sind Macher*innen geworden, wer sie sind? Welche Begegnungen haben sie geprägt, um eine Idee in die Tat umzusetzen? Und: Wem wollten sie schon immer einmal „Danke!“ sagen? In der aktuellen Episode zu Gast: Ninia LaGrande, Autorin, Moderatorin und Podcast-Host von „All Inclusive“.

Wie schafft man es eigentlich auf die Bühnen dieser Welt und woher nimmt Ninia LaGrande ihre Sicherheit vor Publikum? In der neuen Episode des #ErfolgsgeDANKE-Podcasts redet die Autorin und Slam-Poetin darüber, wie sie sich für Gerechtigkeit einsetzt.

Warum es nie zu spät ist, sich für Gerechtigkeit einzusetzen

Poetry-Slam – das bedeutet von Stadt zu Stadt zu tingeln, Couchsurfing in befreundeten WGs, gemütliches Zusammenkommen mit Bier und Pizza und eine wirklich geringe Gage, die man gerade mal als Aufwandsentschädigung betrachten könnte. So beschreibt Ninia LaGrande den Alltag als Slam-Poetin, den sie fast 13 Jahre lang gelebt hat. „Mittlerweile habe ich jede Bühne gesehen und jeden Text gehört, das mache ich so nicht mehr. Aber als Slam-Poetin trete ich natürlich trotzdem auf Veranstaltungen und Galas auf“, erzählt Ninia LaGrande. Die Liebe zu Texten und zum gesprochenen Wort hat sie natürlich nie abgelegt. Als Kolumnistin beim Tagesspiegel, als Buchautorin von „Von mir hat es das nicht!“ oder als Host des Podcast „All Inclusive“, der in Kooperation mit der Aktion Mensch produziert wird und bei dem zuletzt sogar Jens Spahn zu Gast war, zeigt Ninia LaGrande immer wieder ihre Eloquenz und sprachliche Finesse. 

Wer kann Kanzlerin oder Kanzler?

In ihrem Buch beschreibt Ninia LaGrande immer wieder auf sehr humoristische, aber auch nachdrückliche Art und Weise Alltagsszenen, in denen das tief verankerte Rollenbild von Mann und Frau in unserer Gesellschaft veranschaulicht ist. „Von Frauen wird erwartet, dass sie das Mutterdasein von Anfang an perfekt beherrschen, wohingegen Männer schon gelobt werden, wenn sie mal alleine mit dem Kind beim Spaziergang beobachtet werden“, sagt Ninia LaGrande. Das Ausbrechen aus solchen Mustern fällt uns bei sämtlicher Emanzipation und feministischer Entwicklung unserer Gesellschaft wohl doch schwerer als wir denken. Es begegnete ihr auch im Kontext der Moderation des digitalen Parteitags der Grünen, wenn es um die von außen an die Partei getragene Diskussion um die Kanzlerschaft geht: „Annalena Baerbock kann Kanzlerin, doch wer stellt diese Frage denn mal einem Mann wie Robert Habeck?“

Doch Ninia LaGrande fühlt sich nicht nur bei der Moderation von Parteitagen wohl, grundsätzlich fühlt sie sich auf Bühnen zuhause. „Auf Bühnen dirigiere ich das Publikum, ich habe einen Plan und bin vorbereitet. Deshalb fühle ich mich dort sehr sicher“, erwähnt Ninia LaGrande, „bei spontaner sozialer Interaktion hingegen kann ich manchmal aber auch etwas merkwürdig sein.“

„Wie kommen Leute ohne Humor eigentlich durchs Leben?“

Neben ihrer Bühnenpräsenz moderiert die kleinwüchsige Ninia LaGrande den „All Inclusive“-Podcast von der Aktion Mensch. Dort spricht sie mit Gästen wie Jens Spahn, Cordula Stratmann oder Raul Krauthausen über Inklusion auf allen Ebenen und beschäftigt sich mit der Frage, was die Gesellschaft leisten muss, um noch enger zusammenzuwachsen. Für Ninia LaGrande stellt sich heraus: Es muss noch einiges getan werden, denn es gibt viele gesellschaftliche Barrieren. Krankenkassen lehnen Fördermittel für Menschen mit Behinderungen ab, die ihnen aber ein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben ermöglichen. Regelschulen sind mangels Fachkräften und Geld nicht dazu fähig ein solidarisches Bildungssystem aufzubauen. Auf dem Arbeitsmarkt gibt es eine Schwerbehinderten-Quote, von der sich Unternehmen ziemlich billig freikaufen können und die Werkstätten sind alles andere als eine Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt. 

Ninia LaGrande ist froh, dass sie als Kind weitestgehend positive Erfahrungen an Schulen als kleinwüchsiges Kind gemacht hat. Als gefeierter Theater-AG-Star, als Klassensprecherin oder als Moderatorin von Schulevents war sie von Mobbing und Hänseleien kaum betroffen und hat daher eine positive und humoristische Prägung. Sie weiß aber, dass das längst nicht der Regelfall ist. Als Slam-Poetin verpackt sie deshalb viele ihrer Erfahrungen und Forderungen in unterhaltsamen Texten. „Es ist nie zu spät sich für Gerechtigkeit einzusetzen“, meint Ninia LaGrande, „doch ohne meinen Humor wüsste ich nicht, wie ich durchs Leben käme.“

Was die „Wohlfahrtsindustrie“ ist, warum Ninia LaGrande sich niemals als Comedian bezeichnen würde und weshalb die neue Audio-App Clubhouse eine wichtige Diskussion über Inklusion ausgelöst hat, das erfahrt ihr in der aktuellen Episode des #ErfolgsgeDANKE-Podcasts bei Apple Podcasts, Deezer, Google Podcasts oder Spotify


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