01.02.2022 · Arbeitnehmer · smart leben ·
Lesezeit: 4 Min.

Die Rückkehr des Sparschweins – so füllen Sie es am besten

Ganz klar, es war ja nie wirklich weg. Aber in den letzten Jahren scheint es so zu sein, dass wieder mehr Menschen auf die ganz klassische Art und Weise Geld zusammensparen. Wir sagen Ihnen, woran das liegt und welche fünf Wege zu einem gut gefüllten Sparschwein führen können. Und ein bisschen Themenwissen gibt es gleich zu Beginn: Wo kommt denn der Begriff eigentlich her?

Im Mittelalter fing es an

Sage und schreibe aus dem 13. Jahrhundert stammt das älteste Sparschwein Deutschlands. Es wurde in Billeben (Thüringen) gefunden. Es gibt Sparschweine also schon seit dem Mittelalter. Und die Grundidee leuchtet absolut ein: Denn Schweine galten damals als intelligent und Symbol für Fruchtbarkeit, Nützlichkeit und Glück. Kein Wunder also, dass man damals das Schwein unmittelbar mit dem Besitz von Geld verband. Und wie das normale Schwein wurde auch das Sparschwein gefüttert – nur eben mit Geld. Und wie beim normalen Schwein wird das Sparschwein erst geschlachtet, wenn die richtige Zeit gekommen ist. Das mit dem Glück gilt auch heute noch, „Schwein gehabt“ meint einfach „Glück gehabt“.

Alles reine Kopfsache

Zugegeben, im Mittelalter gab es eines noch nicht: Die Zahlung per Karte – oder gar per Smartphone. Und dieses moderne Zeug macht uns vieles leichter, aber eben auch schwerer. Wenn Sie etwas für 100 € kaufen, schmerzt Sie das mehr, wenn Sie bar zahlen. Mit Karte ist der Geldverlust weniger spürbar. Allerdings müssen Sie die 100 € auch dabei haben und deshalb vorher am Automaten abgehoben haben.
Aber was ist die Psychologie beim Sparschwein? Nun, generell geben wir natürlich Geld am liebsten aus. Und wenn wir hier im Blog von smartsteuer übers Geldsparen schreiben, kommen immer Kommentare, dass man dafür erstmal Geld übrig haben müsste. Alles richtig. Aber es geht eben alles auch im Kleinen.

Zuerst: Sie werden das Sparschwein recht sicher nicht mit großen Scheinen füllen, sondern eher mit kleineren Beträgen. Und wenn Sie die immer wieder ins Sparschwein stecken, ist der gefühlte Verlust nicht so groß. Das „Wechselgeld“ aus der Brieftasche etwa haben Sie, weil Sie vorher mit Geldscheinen etwas gekauft haben. Dieses Prinzip bieten mittlerweile auch einige Banken an, die zum Beispiel bei jeder Zahlung automatisch zum nächsten Euro aufrunden und die Differenz auf ein separates Konto packen. 

Wie fülle ich nun mein Sparschwein am besten?

Gleich vorab: Wir geben Ihnen gleich fünf Möglichkeiten an die Hand, wie Sie ohne große Schmerzen den inneren Schweine(!)-hund besiegen können und Ihr Sparschwein voll kriegen. Das ist aber ausdrücklich keine Top-5-Liste – sondern eine Liste von Vorschlägen und Ideen. Nicht alle funktionieren für jeden – und einige von Ihnen haben vielleicht sogar schon einen ganz eigenen Weg gefunden. Und: Diese Tipps werfen das meiste ab, wenn Sie viel mit Bargeld zahlen. Ist psychologisch eh besser.

Tipp 1: Die Wechselgeldmethode. Jeden Abend stecken Sie das Wechselgeld aus Ihrem Portemonnaie ins Sparschwein. Das wird Ihnen an mancher Stelle zwar böse Blicke bringen (bei 3,10 € mit einem 10-€-Schein beim Bäcker zahlen wird sicher ein „Haben Sie nicht 10 Cent?“ nach sich ziehen), aber Ihr Sparschwein gut füllen. Sie legen übrigens fest, bis zu welchem Wert das Wechselgeld ins Sparschwein wandern soll. Also ob alle Münzen, oder zum Beispiel nur die unter 1 €. Wer sich absolut nicht ran traut, kann auch mit 1, 2 oder bis zu 5 Cent-Münzen anfangen. 

Tipp 2: Die 5-€-Methode. Hier müssen Sie nicht jeden Tag an die Brieftasche, sondern einfach immer „nur“ jeden 5-€-Schein ins Sparschwein stecken, wenn Sie einen erhalten haben. Wenn Sie aber sagen, das ist mir zu viel Geld auf einmal – und außerdem soll es ja auch klimpern im Sparschwein – stecken Sie halten nur 2-€ oder 1-€-Stücke hinein.

Tipp 3: Die Ereignismethode. Immer wenn etwas Bestimmtes passiert, füttern Sie das Sparschwein mit einem festgelegten Betrag. Zum Beispiel immer, wenn Sie oder ein anderes Familienmitglied ein Schimpfwort verwenden. Oder Ihr Fußballverein ein Tor geschossen hat. 

Tipp 4: Die Jahresmethode. Okay, wir sind dafür eigentlich einen Monat zu spät. Macht aber nichts. Stecken Sie jetzt 1 € ins Sparschwein, nächste Woche 2, dann 3. Kurz vor Weihnachten dürften Sie bei knapp 50 € an Einzahlung sein. Aber: Im Sparschwein wären mehr als 1.000 €. Wenn Ihnen das gerade am Jahresende zu viel ist, machen Sie es einfach eine Nummer kleiner. Also mit 10 oder 20 Cent am Anfang und entsprechend 20 oder 40 Cent nächste Woche…

Tipp 5: Die Temperaturmethode. Einmal in der Woche zahlen Sie so viel ins Sparschwein, wie gerade die Temperatur ist. Also zum Beispiel immer Montag, 8 Uhr – laut Wetter-App. Wenn das Sparschwein voller werden soll – und Sie auch die Kapazitäten dafür haben, sollten Sie besser die Temperatur um 13 oder 14 Uhr nehmen. Denn da ist es meist am wärmsten…

Was bedeutet das konkret für mich?
Mit dem guten alten Sparschwein können Sie – ohne große Schmerzen – ganz gut was zusammensparen. Um sich dann, etwa nach einem Jahr, einen oder mehrere Wünsche erfüllen zu können. Wie sind Ihre Sparerfahrungen? Haben Sie einen guten Tipp? Dann immer her damit in den Kommentaren.

Bisherige Kommentare (Selber ein Kommentar hinterlassen)

  • Avatar Regina sagt:

    Eine gezielte Sparmethode:
    Eine Waschmaschine kostet ordentlich Geld. Nach dem Neukauf habe ich gleich ein Sparschwein daneben gestellt und füttere es bei jedem Waschgang mit 1,- €. Damit ich keine Ausrede habe, „Grad kein Kleingeld“ o.ä., liegen immer ein paar Euromünzen neben dem Schweinchen, die dann aber immer erst beim Waschen eingeworfen werden.
    Der nächste, hoffentlich erst in vielen Jahren notwendige, Waschmaschinenkauf wird mir so sicher keine Bauchschmerzen bereiten.


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