26.07.2022 · Arbeitnehmer · smart leben ·
Lesezeit: 4 Min.

Unser Test: Die besten Tipps fürs Sparen bei Lebensmitteln

Den Tipp „nicht hungrig“ einzukaufen kennt inzwischen fast jeder. Und Ja, Sie haben absolut recht: Der reißt das finanzielle Ruder bei der aktuellen Verteuerung leider auch nicht mehr rum. Ich habe deshalb alle Tipps zum Sparen bei Lebensmitteln für Sie getestet und die besten herausgesucht. Was funktioniert wirklich? Wo lässt sich mehr Geld beim Einkauf sparen als gedacht?

Fast jeden Tag hören wir Nachrichten über die laufende Inflation und zusätzliche Kosten, die auf alle Haushalte zukommen. Was in den Reden der Regierenden noch abstrakt klingt, merken wir im Kleinen aber auch schon in unserem Alltag. Nicht nur die Energie wird teurer, vor allem im Supermarkt gehen die steigenden Preise sehr ins Geld. Im Juni lag die Inflationsrate bei Nahrungsmitteln schon bei 12,7 %. Da hilft nicht mal mehr der Gang zu Discountern, denn die geben auch für Eigenmarken in anderen Supermärkten die Preis-Untergrenze vor. Aber Kopf hoch, geben Sie sich nicht geschlagen, denn mit der richtigen Strategie und unseren Tipps sparen Sie trotzdem.

Tipp 1: Planbar? Haltbar? Machbar!

Jetzt wird es ganz konkret: Machen Sie sich einen Plan, wann Sie was essen wollen! Klingt zu einfach, um wahr zu sein? Tatsächlich hat sich dieser Tipp als pures Gold rausgestellt. Denn eine strategische Planung der Mahlzeiten hilft nicht nur beim Sparen, sondern hat ganz viele tolle Nebeneffekte. Wer das Essen plant, kauft generell weniger ein. Außerdem haben Sie so – im Idealfall – die Möglichkeit, Reste vom Vortag und das Mindesthaltbarkeitsdatum einzukalkulieren. Tada, super nachhaltig! Geplante Mahlzeiten regulieren gleichzeitig den Impuls, über den Tag hinweg viel zu naschen. Und sie geben eine gute Übersicht und fördern so eine ausgewogene Ernährung. Keine Sorge, Sie müssen dafür nicht über Monate hinweg vorausdenken – ein Wochenplan, am Sonntagabend erstellt, reicht vollkommen. Dafür gibt es auch viele Vorlagen und Beispiele im Netz.

Tipp 2: Direkt vor Ort und kurz vor Schluss

Genauso wie die einzelnen Mahlzeiten sollten Sie – wenn möglich ­– auch Ort und Zeit des Einkaufs planen. Denn frische Lebensmittel wie Brot und Backwaren oder Obst und Gemüse sind meistens kurz vor Ladenschluss nochmal reduziert. Pssst, vor allem am Wochenende lässt sich hier sparen! Frische Lebensmittel können schließlich schlecht bis zum Montag in den Regalen bleiben. Manche Supermarktketten reduzieren diese dann nochmal, um sie loszuwerden. Auch Wochenmärkte sind hier Geheimtipps – am besten natürlich auch hier kurz vor Schluss.

Tipp 3: Vergleichen und Sparen? App-solut

Gehören Sie auch zu den Menschen, die durch verschiedene Prospekte blättern und nach Sonderangeboten suchen? Perfekt! Denn besonders bei vermeintlichen Angeboten ist das Vergleichen absolut wichtig. Das Angebot beim einen, kann nämlich der normale Preis beim anderen Supermarkt sein. Außerdem hilft das Blättern, sich einen guten Überblick über die Produkte zu verschaffen. Wussten Sie, dass das auch ganz ohne Papiermüll und zudem noch kostenlos geht? Einige Apps – wie beispielsweise MeinProspekt – bieten Lieblings-Prospekte zum Blättern direkt auf dem Smartphone oder am PC an.

Tipp 4: Die Schatzkarte für den Supermarkt

Sagen Sie mal, kennen Sie sich aus in Ihrem Supermarkt? Super, denn wer die Tricks der Märkte kennt, kauft deutlich günstiger ein. Ganz vorn steht dabei: Ignorieren Sie die Preise auf den Preisschildern. Na gut, natürlich nicht komplett, aber den echten Vergleich bringt nur der Kilopreis. Der steht meistens im „Kleingedruckten“ unter dem Stückpreis. Und hier zeigt sich, wie teuer ein Produkt wirklich ist. Übrigens, gerade bei digitalen Preisschildern sind manche Angebote gar nicht durch rote Fähnchen kenntlich gemacht. Denn die Markierung kostet Zeit. Manchmal steht also nur ein kleines „A“ unter dem Stückpreis – achten Sie mal darauf!

Tipp 5: Lebensmittel retten zum Sonderpreis

Wer die Regalhüter kurz vor Ladenschluss kauft, spart nicht nur bares Geld, sondern rettet die Lebensmittel auch vor der Mülltonne. Gut für den Geldbeutel und die Umwelt. Doch manche Waren haben es gar nicht in den Supermarkt geschafft. Ich denke dabei an krumme Möhren, Packungen mit verrutschten Etiketten oder falsch beschriftete Süßigkeiten. Shops wie Sirplus, Etepetete oder Motatos haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese Waren zu retten. Und günstig unters Volk zu bringen. Und Apps wie Too Good To Go oder Foodsharing sind kostensparende – und nachhaltige – Alternativen zum Lieferdienst.

Auf niedrigere Preise warten und Tee trinken – ohne Tee-Steuer?

Geld für Lebensmittel zu sparen, ist eine kurzfristige Lösung, um die eigenen Mehrkosten im Zaum zu halten. Doch langfristig kann nicht jeder auf dieses Pferd setzen, um gegen die Inflation im eigenen Alltag anzukommen. Was tut die Politik also gegen immer weiter steigende Lebensmittelpreise? Anfang April hat die EU-Kommission die europäische Mehrwertsteuerrichtlinie geändert und damit erlaubt, die Mehrwertsteuer auf lebenswichtige Güter komplett zu erlassen. Passiert ist hier allerdings noch nichts.

Was bedeutet das konkret für mich?

Nicht nur einkommensschwache Haushalte haben besonders mit der Verteuerung der Lebensmittel zu kämpfen. Der Preisanstieg belastet auch Durchschnittsverdienende. Und gerade beim Essen sparen Deutsche laut einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens GfK zurzeit am meisten. Achten Sie also darauf, dass die Ernährung weiter ausgeglichen bleibt. Wer kann, sollte auf frische Lebensmittel setzen und selbst kochen – das ist zusätzlich weitaus günstiger als Fertigprodukte.


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