13.06.2023 · Aktuelles · Arbeitnehmer · Rentner · Selbstständige ·
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Grundsteuererklärung zu spät? Diese Notfall-Tipps schützen vor Mahnung, Zuschlag und Zwangsgeld

Wenn Sie die Grundsteuererklärung fristgerecht abgegeben haben, dann lesen Sie nicht weiter. Das Gleiche gilt, wenn Sie sogar schon Einspruch gegen Ihren Grundsteuerbescheid erhoben haben. Das hier ist keiner unserer informativen, aber amüsanten smartsteuer Ratgeber-Artikel. Das hier ist ein echter Steuernot-Fall! Denn für alle, die mit der Grundsteuererklärung zu spät dran sind, wird es jetzt ziemlich ernst: Die ersten Bundesländer kündigen an, bei Verspätungen rigoros durchzugreifen. Oh Schreck, was bedeutet das? Mahnung, Verspätungszuschläge, Zwangsgeld und Steuerschätzung! Wir haben Ihnen deshalb den Grundsteuer-Notfall-Artikel vollgepackt mit den wichtigsten Tipps und Handlungsempfehlungen, um diesen Konsequenzen zu entgehen. Los geht’s! 

Überblick behalten: Strafen für die Verspätung bei der Grundsteuererklärung? 

Verschaffen Sie sich auch im Steuer-Notfall zuerst einen Überblick über die Situation. Deshalb rekapitulieren wir kurz: Die Grundsteuerreform zwingt alle mit Immobilienbesitz oder Mieteigentum dazu, jetzt eine Erklärung abgeben, damit die Grundsteuer neu berechnet werden kann. Frist für die Abgabe der Grundsteuererklärung war der 31. Januar 2023 (30. April 2023 in Bayern). Allerdings fehlte auch im Februar noch grob ein Drittel der Erklärungen bundesweit. Und im Mai lag die durchschnittliche Abgabequote bei rund 90 %. Bisher zeigten sich die Finanzämter deshalb kulant. Doch damit ist jetzt Schluss! 

Mehrere Bundesländer haben jetzt Strafen für die Verspätungen angekündigt. Allen voran schon Niedersachsen Mitte Mai, aber auch Schleswig-Holstein, Hessen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern wollen in Zukunft keine Milde mehr walten lassen. Jetzt zieht auch Baden-Württemberg Mitte Juni nach.  

Lage einschätzen: Was passiert bei einer Überziehung der Frist? 

Wer noch nicht abgegeben hat, erhält zuerst ein Erinnerungsschreiben – oft mit einer konkreten Frist von ca. vier Wochen. Wer auch diesen Zeitraum verstreichen lässt, muss dann schon mit Verspätungszuschlägen rechnen. Und diese haben es in sich. Die Finanzverwaltungen können nämlich ein Minimum von 25 € pro Monat ansetzen, ab dem 01. Februar 2023! Und damit nicht genug: Die nächste Stufe ist schon ein Zwangsgeld von bis zu 25.000 €. Zusätzlich schätzen die Finanzämter dann die Steuerlast, die kontinuierlich zu zahlen ist. Und das fällt selten zugunsten der Steuerzahlenden aus! 

Erstversorgung bei Verspätung: So gehen Sie bei der Grundsteuererklärung vor

Wenn Sie sich einen Überblick über das Ausmaß des eigenen Notfalls geschaffen haben, können Sie direkt mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen beginnen. Auch hier gilt: Ruhe bewahren. Ihnen geht der Puls hoch, weil Sie nicht wissen, ob Sie eine Grundsteuererklärung abgeben müssen? Ausschlaggebend ist der 01. Januar 2022! Haben Sie an diesem Tag Immobilien oder Wohneigentum besessen, dann sind Sie in der Verantwortung für die entsprechende Grundsteuererklärung, auch wenn Sie Ihre Immobilie in der Zwischenzeit bereits verkauft haben. 

Die richtige Reaktion auf Ihre Verspätung bei der Grundsteuererklärung hängt nun ganz entscheidend vom Grund für die Verspätung ab. 

  • Problem: Sie warten noch auf Unterlagen? Lösung: Nehmen Sie Kontakt mit Ihrem Finanzamt auf und beantragen Sie sofort eine Verlängerung der Frist oder erklären Sie die Situation. Hier dürfen Finanzämter Kulanz zeigen. 
  • Problem: Sie wussten nicht, dass Sie eine Grundsteuererklärung abgeben müssen? Lösung: Auch hier können Sie einen Antrag auf Verlängerung einreichen. Ob dieser abgenickt wird, ist jedoch fraglich. Besser: Kümmern Sie sich direkt um alle nötigen Unterlagen und reichen Sie eine Erklärung ein.  
  • Problem: Sie verstehen einfach die umständlichen Formulare nicht und haben kein Budget für Steuerberatung? Lösung: Nutzen Sie ein Online-Tool für die Grundsteuererklärung, das Sie Schritt-für-Schritt durch den Prozess führt. 

Hilfe anfordern: Grundsteuererklärung schnell online erledigen 

Sie haben die Verspätungslage bei Ihrer Grundsteuererklärung geprüft und die Erstversorgung geklärt? Super, dann sollte auch der Klärung des Steuernotfalls nichts mehr im Weg stehen! Sie können die Grundsteuererklärung prinzipiell über folgende Wege beim Finanzamt einreichen: Steuerportal ELSTER, Grundsteuer-Webseite des Bundesministeriums für Finanzen (nur für private Immobilien und Grundstücke und in Bundesländern mit Bundesmodell und mit ELSTER Zugang möglich), Steuerberatung, Online-Tool. Grade bei einer bestehenden Verspätung fallen aber oft langwierige Lösungen, wie Elster (hier dauert die Registrierung einige Zeit) oder teure Lösungen weg. Zum Glück gibt es auch digitale Lösungen wie das smartsteuer Grundsteuer-Tool. Hier können Sie viele Dokumente schon online abrufen und jederzeit auf die smartsteuer Hilfestellung zurückgreifen.  

Unser Tipp:

Der Notfall ist geklärt und die Grundsteuererklärung abgegeben? Ruhen Sie sich nicht auf der einfachen Problemlösung aus. Denn Experten raten dazu, Einspruch gegen den Grundsteuerbescheid einzureichen, sobald er eintrifft. Eine genaue Erklärung und die praktische Vorlage für den Einspruch bei der Grundsteuererklärung finden Sie natürlich auch bei uns.

Was bedeutet das konkret für mich? 

Die Grundsteuer hatte eine Reform dringend nötig. Doch auf den Stress, der damit einhergeht, hätten wohl alle Steuerzahlerinnen und Steuerzahler gerne verzichtet. Da kommen Ämter selbst nicht hinterher wichtige Dokumente zu verschicken und die Lage wird immer chaotischer. Kein Wunder also, dass es zu zahlreichen Verspätungen bei der Grundsteuererklärung kommt. Ob eine Verschärfung der Fristen diese Situation auflösen kann oder tatsächlich für viele erst recht zum Notfall macht, ist deshalb fraglich. Aber mit den smartsteuer Notfall-Tipps bleiben Sie auch im größten Steuerchaos immer Herr:in der Lage.  


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