22.07.2021 · Podcast ·
Lesezeit: 3 Min.

Podcast: ErfolgsgeDANKE mit Tina Dreimann

Bei ErfolgsgeDANKE, dem Podcast über Erfolg, Karriere und New Work, kommen inspirierende Persönlichkeiten zu Wort und sprechen mit Björn Waide, Geschäftsführer von smartsteuer, über ihren Werdegang und ihre Wegbegleiter:innen. Wie sind Macher:innen geworden, wer sie sind? Welche Begegnungen haben sie geprägt, um eine Idee in die Tat umzusetzen? Und: Wem wollten sie schon immer einmal „Danke!“ sagen? In der aktuellen Episode zu Gast: Tina Dreimann, Gründerin von better ventures.

Können Start-ups die Welt verändern und wirtschaftlich erfolgreich sein? Wie bekommen Impact-Start-ups „smartes Geld“? Und was haben Nashörner mit Unternehmensberatung zu tun? Darüber spricht Tina Dreimann, Gründerin des Frühphasen-Investors better ventures, im ErfolgsgeDANKE-Podcast.

Tina Dreimann will die Welt zu einem besseren Ort machen. Mit Ende 20 hat ihr ein Schicksalsschlag im Bekanntenkreis gezeigt, dass wir besser früher als später beginnen sollten, nach den richtigen Prioritäten zu leben. Weil die Arbeit in der Unternehmensberatung wenig familienfreundlich war, wagte sie den Wechsel – und wurde die erste Führungskraft in Teilzeit bei einer Online-Dating-Plattform.

Basierend auf ihren persönlichen wie beruflichen Erfahrungen hat sie dann zwischen 2015 und 2019 das Unternehmen kartenmacherei auf New-Work-Kurs gebracht. Dann der erneute Richtungswechsel: Gemeinsam mit Christoph Behn und Cedric Duvinage hat sie den VC-Geber better ventures gegründet.

„Wir setzen auf Problemlöser“

Mit dem klaren Fokus auf junge Unternehmen, die gleichzeitig für die Gesellschaft und den Planeten einen positiven Impact erzeugen wollen, investiert better ventures seit 2020 „smartes Geld“. Denn das Team hat vor dem ersten Investment mit mehr als 50 Gründer:innen gesprochen und nach den größten Herausforderungen gefragt. Dabei hat sich gezeigt: Gerade in einer frühen Phase haben es Impact-Start-ups schwer, Kapitel zu bekommen. Zudem müssen die ersten Kund:innen gewonnen und der Fokus geschärft werden. Weil Tina Dreimann, Christoph Behn und Cedric Duvinage allesamt die auf Seiten der Start-ups benötigte unternehmerische Erfahrung aufzuweisen hatten, haben sie better ventures auf sehr frühe Investments spezialisiert. 

Beim Blick auf die Geschehnisse in der Start-up-Welt – von Megafundings für superschnelle Einkaufslieferungen und moderne Finanzprodukte – stellt sich einem die Frage, ob all das wirklich Produkte sind, die wir brauchen. „Wir fragen Start-ups: Wie groß ist das Problem wirklich und geht ihr mit der Lösung auch an die Ursache heran?“, sagt Tina Dreimann. Ihr Team analysiert auf verschiedenen Ebenen, ob die Welt das, was die Gründer:innen präsentieren, wirklich besser macht. Herauszufinden, ob man es mit Copycats oder Überzeugungstäter:innen zu tun hat, erfordere Fingerspitzengefühl. Der meist remote ablaufende Austausch mit den Start-ups sei aber kein Nachteil, sondern erlaubt Gespräche mit vielen Gründer:innen an den unterschiedlichsten Orten – der Digitalisierung sei Dank.

„Meine Großmutter war Tree Hugger“

Leider schreitet die Digitalisierung in vielen Bereichen nicht so sehr voran, wie die Technologisierung: So gibt es in der Forstwirtschaft noch viel Potenzial, digitaler zu arbeiten. Dürre, Borkenkäfer und Monokultur schädigen das zerbrechliche Ökosystem Wald zunehmend. Während „Maschinen schon in kurzer Zeit einen Wald plattmachen können“, so die VC-Investorin, gibt es kaum datenbasierte Geschäftsmodelle oder Services.

Als Beispiel für ein echtes Impact-Investment von better ventures führt Tina Dreimann daher Ocell an. Das Start-up ermöglicht KI-basierte Analysen von Luftbildaufnahmen von Wäldern, um schneller und besser in die Pflege eingreifen zu können. Noch immer würden Bestandsaufnahmen und Schadensprotokolle nach Stürmen händisch aufgenommen – fast undenkbar in einer hochtechnologisierten Welt. Für die Impact-Investorin setzt die Arbeit mit solcherlei Unternehmen viele Emotionen frei und motiviert sie. Auch, weil „meine Großmutter ein Tree Hugger war“.

„Ich war lange dagegen“

Ein anderes, brandaktuelles Thema, für das sich better ventures und Tina Dreimann einsetzen, ist Diversität in der Gründerszene. Zu hoch seien die Hürden oftmals noch, zu männerdominiert das Start-up- und VC-Geschäft. Um etwas dagegen zu tun, hat der Frühphasen-Investor eine Investitionsquote eingeführt: Mindestens 30 Prozent des Kapitals von better ventures gehen an Teams mit Gründerinnen. 

„Ich war lange dagegen“, sagt Tina Dreimann mit Blick auf solche Quoten. Als studierte Kulturwissenschaftlerin wusste sie aber, dass Minderheiten immer auf Impulse der Mehrheit angewiesen sind, um Veränderungen zu bewirken. Der Skepsis folgte Entschlossenheit: „Wer soll was ändern, wenn nicht ich?“

Wie wir es schaffen, endlich „MIT und nicht VON unserer Welt zu leben“ und warum Frauen aktiv nach Vorbildern suchen sollten – das alles könnt ihr in Episode 41 des #ErfolgsgeDANKE-Podcasts bei Apple Podcasts, Deezer, Google Podcasts oder Spotify hören.

 


Kommentar schreiben (* Pflichtfelder)