30.01.2025 · Aktuelles · Arbeitnehmer · Rentner · Steuer-O-Mat · Lesezeit: 3 min

Die Steuerpläne der AfD zur Bundestagswahl 2025

Am 23. Februar 2025 steht die Bundestagswahl an, und jede Partei stellt ihre Konzepte zur Gestaltung der Zukunft vor. Ein zentrales Thema ist die Steuerpolitik, die große Auswirkungen auf Bürger, Unternehmen und den Staatshaushalt hat. In diesem Artikel werfen wir einen sachlichen Blick auf die Steuerpläne der AfD zur Wahl 2025.

Erhöhung des Grundfreibetrags und Abschaffung des Solidaritätszuschlags

Ein zentraler Punkt der AfD-Steuerpolitik ist die Anhebung des steuerlichen Grundfreibetrags auf 15.000 Euro. Das bedeutet, dass Einkommen bis zu diesem Betrag steuerfrei bleiben. Aktuell liegt der Freibetrag bei 12.096 €.

Zusätzlich fordert die AfD die vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags, der derzeit noch für hohe Einkommen sowie Kapitalerträge gilt. Damit würden auch Investoren und Sparer entlastet.

Steuererleichterungen für Sparer und Immobilienbesitzer

In diesem Bereich wirbt die AfD mit einer Erhöhung des Sparerpauschbetrags: Der steuerfreie Betrag für Kapitalerträge soll von 1.000 € auf 2.400 € steigen. Außerdem soll die Grundsteuer abgeschafft werden, um Eigentümer und Mieter zu entlasten. Das könnte zu niedrigeren Wohnkosten führen. 

Familienpolitik: Vom Ehegattensplitting zum Familiensplitting

Die Partei plant eine Reform des Ehegattensplittings hin zum Familiensplitting. Dabei würde das Einkommen einer Familie auf alle Mitglieder verteilt und besteuert. Familien mit mehreren Kindern könnten somit steuerlich entlastet werden.

Ein weiterer Vorschlag ist die Erhöhung des Kinderfreibetrags sowie die Einführung eines Betreuungsgehalts für Eltern bis zum dritten Lebensjahr des Kindes, in Höhe des vorherigen Nettogehalts. Dies soll das Elterngeld ersetzen und eine finanzielle Absicherung für nicht erwerbstätige Eltern schaffen.

Renten: Steuerfreibetrag und Anhebung des Rentenniveaus

  • Rentner sollen einen zusätzlichen Steuerfreibetrag von 12.000 € erhalten.
  • Das Rentenniveau soll auf 70 % des vorherigen Arbeitslohns steigen, derzeit liegt es bei rund 48 %.

Diese Maßnahmen sollen Rentner entlasten, werfen jedoch Fragen zur Finanzierbarkeit auf.

Unternehmenssteuern: Einheitlicher Ertragssteuersatz

Die AfD strebt eine Vereinfachung der Unternehmenssteuer an. Ein Vorschlag aus ihrem Wahlprogramm ist: Die Einführung eines einheitlichen Ertragssteuersatzes von 22 %, mit der Option für Kommunen, einen Zuschlag zu erheben. Die Steuerlast für Unternehmen würde so reduziert.

Ein weiterer Punkt ist die Rückkehr zum ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 7 % für die Gastronomie, der zwischen 2020 und 2023 galt.

Abschaffung der Erbschaft- und Vermögensteuer

Die AfD plant die vollständige Abschaffung der Erbschaftsteuer. Diese Steuer betrifft vor allem hohe Vermögen und Unternehmen, ist aber auch für kleinere Erbschaften relevant. Kritiker sehen darin eine Bevorteilung wohlhabender Haushalte.

Zusätzlich lehnt die Partei eine Vermögensteuer kategorisch ab, da sie bestehendes Vermögen mehrfach besteuern würde.

Vereinfachung des Steuerrechts

Das deutsche Steuerrecht gilt als eines der komplexesten weltweit. Die AfD verspricht eine Vereinfachung des Steuersystems, bleibt jedoch in den Details sehr vage.

Abschaffung der CO₂-Abgabe

Ein weiterer Vorschlag ist die komplette Streichung der CO₂-Abgabe, um Energie- und Transportkosten zu senken. Diese Abgabe erhöhte sich zuletzt auf 55 € pro Tonne CO₂. Befürworter sehen darin ein wichtiges Instrument zur Reduktion des CO₂-Ausstoßes, Kritiker argumentieren mit steigenden Lebenshaltungskosten.

Finanzierbarkeit der Steuerpläne

Die großen Steuererleichterungen werfen die Frage nach der Gegenfinanzierung auf. Laut einer Berechnung des IW Köln würden die Pläne der AfD zu Mindereinnahmen von 149 Milliarden € jährlich führen. Die AfD setzt auf Mehreinnahmen durch verstärkten Konsum, Einsparungen bei Klimasubventionen und Reformen im Sozialsystem.

Fazit: Entlastung oder Risiko?

Die Steuerpläne der AfD setzen stark auf Entlastungen für Bürger, Unternehmen und Sparer. Gleichzeitig bleibt offen, wie diese Maßnahmen finanziert werden sollen, ohne dass es zu Einschnitten in anderen Bereichen kommt. Wie bei allen Wahlprogrammen lohnt sich ein kritischer Blick auf die Machbarkeit und langfristigen Folgen. Um zu testen, welche Steuerpläne zu Dir passen, probier jetzt den Steuer-O-Mat! 

Was denkst du über diese Steuerpläne? Realistisch oder eher ein Risiko? 

Jana Wagner
Verfasst von:
Steuern einfach verstehen - nach diesem Prinzip schreibt Jana für smartsteuer. Nach ihrem Studium in Germanistik sammelte sie Erfahrungen als Freie Journalistin einer Tageszeitung, als TV-Redakteurin und als Werbetexterin. Seit 2023 unterstützt sie uns im Team dabei, das Thema Steuern spannend und verständlich aufzubereiten.