06.03.2017 · Arbeitnehmer · smart steuern ·
Lesezeit: 2 Min.

Roboter-Steuer für gute Zwecke

Es ist ja nicht so, dass wir nicht schon genug Steuern hätten – von A wie Abgeltungsteuer bis Z wie Zwischenerzeugnissteuer. Sollen wir uns in Zukunft mit einer ganz neuen Steuer anfreunden müssen? Ja, meint zumindest Bill Gates. Der Microsoft-Gründer und reichste Mann der Welt befürwortete in einem Interview eine Roboter-Steuer. Was er sich dabei gedacht hat und wie realistisch das ist – Sie lesen es hier.

Roboter kommen – Arbeiter gehen

Automatisierung, künstliche Intelligenz, Roboter – es sind die Schlagworte, die gern verwendet werden, wenn über den Untergang des industriellen Abendlands gesprochen wird. Bald würden gar keine Arbeiter mehr gebraucht, denn immer mehr Jobs würden von Maschinen erledigt. Und genau an dieser Stelle setzt Bill Gates an. Das ist übrigens der Mann, der mit seinen Produkten (unter anderem das Betriebssystem Windows und Microsoft Office) großen Anteil an der Digitalisierung hatte.
Er sagt sinngemäß: Wenn ein Roboter die Arbeit erledigt, die sonst ein Mensch machen würde, gehen dem Staat Steuereinnahmen verloren. Ein Arbeiter aus Fleisch und Blut würde ja schließlich Lohnsteuer zahlen… und (Achtung Eigenwerbung!) seine Einkommensteuer mit unseren cleveren Online-Lösung smartsteuer machen.
Um diesen Missstand zu beheben, schlägt Gates in diesen Fällen eine Roboter-Steuer vor – die dann der Unternehmer zahlen müsste.

Clever eingefädelt – soziale Zwecke im Vordergrund 

Man muss vielleicht noch vorab erwähnen, dass sich Gates längst aus dem Tagesgeschäft bei Microsoft zurückgezogen hat. Gemeinsam mit seiner Frau Melinda gründete er ein eigene Stiftung, die sich vor allem für die Bekämpfung von Malaria und Kinderlähmung einsetzt – und in die Gates viele Milliarden Dollar reinsteckt. Er brachte auch die Idee ins Rollen, dass Superreiche doch größere Teile ihres Vermögens für wohltätige Zwecke spenden sollten („The giving pledge“).
So ist sein Verwendungszweck für die Roboter-Steuer auch nicht ganz überraschend. Das Geld solle in soziale Berufe fließen, denn da seien noch große personelle Lücken da. Gerade in der Pflege und der Pädagogik könnten dann auch Eigenschaften besonders nützlich sein, die Roboter (noch) nicht so drauf haben, Menschen aber schon: Empathie und Verständnis.

Realistisch oder nicht?

Nun, man widerspricht dem reichsten Mann der Welt ja ungern, aber wir glauben nicht so richtig an die Roboter-Steuer. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Die Automatisierung ist schon länger im Gange (sie fing eigentlich spätestens schon mit der Dampfmaschine an) – und bisher fand sich immer noch andere und/oder neue Arbeit für die Menschen. Mehr Roboter heißt eben nicht automatisch (!) mehr Arbeitslose. Gerade in Ländern wie Deutschland, Japan oder den USA, in der viel Arbeit von Maschinen erledigt wird, gibt es im Vergleich recht wenig Arbeitslose. Das heißt, die Arbeitnehmer zahlen jetzt eben an einer anderen Stelle Lohnsteuer.
Roboter werden eingesetzt, weil sie in der Regel preisgünstiger sind als Menschen. Sie sind produktiver und sollten im besten Fall dafür sorgen, dass das Unternehmen mehr Gewinn macht – und dann entsprechend mehr Steuern zahlt. Nicht zu vergessen: Lohnsteigerungen (und damit höhere Lohnsteuerzahlungen) sind prinzipiell nur machbar, wenn die Produktivität steigt. Und das geht am besten – Sie ahnen es – mit Robotern…


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