Steuererklärung vom Finanzamt

Das Wichtigste in Kürze

Finanzamt Hessen testet Steuererklärung als Vorschlag bei verpasster Frist

Die Haftung bleibt beim Steuerzahler

Du zahlst meist mehr Steuern

Steuererklärung vom Finanzamt – Was steckt dahinter?

„Die Steuer macht jetzt das Amt.“ So bezeichnet das Finanzamt in Kassel seit 2025 ein neues Pilotprojekt. Die Idee dahinter hat durchaus Potenzial.

In Hessen hat eine kleine Gruppe von etwa 1.000 Steuerzahlern erstmals eine bereits ausgefüllte Steuererklärung vom Finanzamt bekommen – statt wie sonst nur eine Erinnerung an die Abgabe der Steuererklärung.

Wie funktioniert das?

Das Finanzamt hat die Erklärung auf Basis der bereits vorliegenden Daten erstellt und schickt sie den Bürgern als Vorschlag. Wer innerhalb von vier Wochen nicht darauf reagiert, dessen vorgeschlagener Steuerbescheid wird automatisch übernommen. Es ist aber auch möglich, Änderungen vorzunehmen, Belege nachzureichen oder eine eigene Steuererklärung abzugeben.

Welche Daten nutzt das Finanzamt?

Das Finanzamt verwendet ausschließlich Daten, die ihm bereits vorliegen. Dazu gehören:

  • Informationen aus der Lohnsteuerbescheinigung

  • Renteneinkünfte

  • bestimmte Versicherungsdaten

Das sind dieselben Daten, die Du auch über die sogenannte vorausgefüllte Steuererklärung (VaSt) abrufen kannst.

Was berücksichtigt das Finanzamt nicht?

Das Finanzamt kennt nicht alle Deine Ausgaben oder Einnahmen. Folgende Punkte werden nicht automatisch berücksichtigt:

  • Pendlerpauschale (Kilometerpauschale für den Arbeitsweg)

  • haushaltsnahe Dienstleistungen (z. B. Treppenhausreinigung, Schornsteinfeger)

  • Spenden

  • zusätzliche Einkünfte, z. B. aus Vermietung oder selbstständiger Arbeit

  • außergewöhnliche Belastungen

  • individuelle Werbungskosten

Wenn Du solche Angaben nicht selbst ergänzt, können Dir steuerliche Vorteile entgehen. Wenn Du Einnahmen nicht angibst, kann das sogar als Steuerhinterziehung gelten. Darauf weist das Finanzamt ausdrücklich hin. Das heißt: Das Finanzamt bereitet die Steuererklärung für Dich vor – haftbar bleibst aber weiterhin Du.

Vor- und Nachteile der Steuererklärung vom Finanzamt

Vorteile

  • Du sparst Zeit, weil das Finanzamt die Erklärung für Dich erstellt.

Nachteile

  • Du bekommst wahrscheinlich weniger Geld zurück, weil viele Ausgaben, die Deine Steuer senken könnten, nicht berücksichtigt werden.

  • Du musst die Erklärung trotzdem prüfen – Fehler oder fehlende Angaben führen schnell zu einem unvorteilhaften Steuerbescheid.

Auch das Finanzamt profitiert vom Steuerbescheid ohne zusätzliche Steuererklärung: Es hat weniger Aufwand und nimmt häufig mehr Steuern ein, da zusätzliche Ausgaben oder Abzüge nicht automatisch erfasst werden. Der vermeintlich einfache Weg ist also oft nicht der beste.

Empfehlung: Steuererklärung selbst machen

Wenn Du sicherstellen möchtest, dass Du trotz verpasster Abgabefrist Deine volle Steuererstattung bekommst, solltest Du Deine Steuererklärung selbst machen. Nutze dafür einfach smartsteuer. Wir erinnern Dich auch rechtzeitig an die Abgabe, damit Du sie nicht verpasst.

Mit der Funktion „VaSt“ kannst Du die Daten vom Finanzamt automatisch und bequem in Deine Steuererklärung übernehmen. Danach überprüfst Du die Angaben und ergänzt fehlende Informationen – z. B. zu Fahrtkosten, Spenden oder anderen Ausgaben. So holst Du Dir mehr Geld zurück und bist auf der sicheren Seite.

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Über den Autor:

Stefan Heine

Stefan Heine

Stefan versteht als Fachanwalt für Steuerrecht selbst die Gesetze, die ihre eigenen Autoren verzweifeln lassen. Dabei widerlegt er das Gerücht, Juristen könnten nicht rechnen – zur Freude unserer Kunden und zum Ärger des Finanzamtes. Mit viel Ruhe sorgt Stefan für Ausgleich und Harmonie im smartsteuer Team.

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